Geschichte der Postbaugenossenschaft

Die Chronik von 1907 bis heute

Die Anfänge

Auf Empfehlung des damaligen bayerischen Bahn- und Postministers von Frauendorfer und dem Beschluss von 40 Postangehörigen wurde am 04. Dezember 1907 die „Baugenossenschaft für Angehörige der Königlich Bayerischen Verkehrsanstalten e.G.m.b.H. in Nürnberg“ gegründet und am 23. Januar 1908 in das Registergericht beim Amtsgericht Nürnberg eingetragen. Die Zustimmung zum Firmennamen „Postbaugenossenschaft Nürnberg eG“ erfolgte erst am 18. Oktober 1974, unter Bezugnahme auf das im Januar 1974 neu in Kraft getretene Genossenschaftsgesetz.

Die Baugenossenschaft wurde am 17.03.1933 mit Wirkung zum 21.09.1932 als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt und behielt diese Eigenschaft bis 31.12.1989. Seit 01.01.1990 ist die Postbaugenossenschaft Nürnberg eG eine Vermietungsgenossenschaft nach § 5 Abs. 1 Nr. 10a, b KStG.

Vom Gründungstag 04.12.1907 bis heute wuchs die Genossenschaft von 40 Mitgliedern auf 1.450 Mitglieder.

Die ersten Bauprojekte und der Wiederaufbau

Die Bereitstellung geeigneter Erbbaugrundstücke sowie die Planung der Wohnanlage am Nürnberger „Hasenbuck“ führten Eisenbahn und Oberpostdirektion im Zusammenwirken mit dem Vorstand und Aufsichtsrat der Baugenossenschaft durch.

Der zweite Weltkrieg zerstörte rd. 75% der Wohnanlage am „Hasenbuck“ und teilweise die Häuser an der Allersberger- und der Kleestraße.

Nach Überwindung der Schwierigkeiten, mangels Geldmittel und nicht vorhandener Baustoffe sowie der Währungsreform des Jahres 1948, wurde 1949 mit dem Wiederaufbau begonnen.

Neubauten

Danach begann die Phase des Neubaus. Von 1954 bis 1974 wurden in regelmäßigen Abständen von oft nur zwei Jahren neue Wohnungen zum Bezug freigegeben.

Mit zunehmender Marktsättigung wurde auch die Neubautätigkeit zurückgefahren. Sie endete, mangels Bedarf der Post an Bundesbedienstetenmietwohnungen mit dem Bezugstermin 01.01.1994 der zwölf Wohneinheiten des Neubaus in Nürnberg, Heidenheimer Straße 88 – 90, teils mit Maisonettecharakter, ausgestattet mit Fußbodenheizung, Wintergärten und Balkonen, Solarzellen als oberste Balkonabdeckung, raumhohe Türen, Elektrojalousetten, Dachrinnenheizung, beheizbare Außentreppen und Tiefgaragenabfahrt für die – heute schon fast selbstverständlich – integrierte Tiefgarage mit beheizbarer Tiefgaragenabfahrt. Baukosten rd. 4 Mio DM.

Modernisierungsprogramm

Neben dieser Neubautätigkeit lief seit 1971 ein Modernisierungsprogramm, so dass zur Jahrtausendwende bereits über 90% der Wohnanlagen bereits modernisiert waren.

Gleichzeitig begann seit 1994 der vorsichtige Erwerb gebrauchter Immobilien, um einerseits das Standortrisiko „ausschließlich Hasenbuck“ auf das gesamte Stadtgebiet und auch auf Gebiete außerhalb des Stadtgebiets zu verlagern.

Seit 01.10.1987 leistet sich die Postbaugenossenschaft Nürnberg erstmals einen hauptamtlichen, geschäftsführenden Vorstand – inzwischen auch für andere Wohnungsunternehmen zunehmend eine Selbstverständlichkeit – mit der Folgekonsequenz, dass es zusammen mit den ehrenamtlichen, aufgeschlossenen zwei Vorstands- und sechs Aufsichtsratsmitgliedern – gelang, den Wohnungsbestand und die Mitgliederzahlen um rd. 15% anzuheben und die Bilanzsumme von 35 Mio DM auf über 40 Mio € zu steigern und das Eigenkapital dabei mehr als zu verdreifachen, bei Verdoppelung der Ausgaben für die Bestandspflege und Verdoppelung der Geschäftsguthaben der Mitglieder.

2007 und Blick in die Zukunft

Derzeit verfügt die Postbaugenossenschaft Nürnberg über 1210 Wohneinheiten, 25 gewerbliche Mieteinheiten, 5 Trafostationen, 186 Garagen und 309 Stellplätze, verstreut über Nürnberg, Fürth, Höchstadt, Treuchtlingen, Rothenburg, Schwabach und Roth.

Mit Notarvertragsunterschrift vom 21. November 2002 erwarb die Postbaugenossenschaft mit Wirkung zum 01. Dezember 2002 alle Posterbbaugrundstücke mit einer Gesamtgrundstücksfläche von 88.743,00 qm und darauf einer Gesamtwohnfläche von 57.131 qm in einem Paket für einen zweistelligen €-Millionenbetrag, unter Auflage einer fünfjährigen Übergangsfrist für das so lange noch andauernde Wohnungsbelegungs- und Mietpreisbindungsrecht der ehemaligen Deutschen Post Wohnen. Längere Laufzeiten gibt es nur für Wohnungen mit noch nicht abgelaufenen Postdarlehensrest-, bzw. – mindestlaufzeiten.

Dies bedeutet dass seit 21. Dezember 2007 diese fünfjährige Übergangsfrist abgelaufen ist und von den insgesamt 827 Wohneinheiten die ersten 520 Wohnungen völlig bindungsfrei geworden sind. 2010 folgen weitere 134 und 2013 weitere 161 Wohneinheiten, so dass bis zum Jahre 2013 nur noch 12 Wohnungen aus dem Gesamtbestand der Postbaugenossenschaft einer Belegungs- und Mietpreisbindung durch die Post unterliegen.

Derzeit verfügt die Postbaugenossenschaft über einen Immobilienbestand von über 78.611 qm Wohnfläche und 5.157 qm Nutzfläche auf insgesamt ca. 124.971 qm Grundstückfläche.